Total süß, so ein Baby. Aber manchmal anstrengend und sehr vereinnahmend. Für die eigenen Bedürfnisse bleibt da meist nicht mehr viel Zeit. Natürlich würde man es trotzdem nie mehr hergeben. Aber vielleicht mal für ein paar Stunden abgeben, das wäre eine feine Sache. Einen entspannten Einkaufsbummel unternehmen, zum Friseur gehen, sich im Fitnessstudio austoben oder einen Arzttermin wahrnehmen – in der Vor-Baby-Zeit alles eine Selbstverständlichkeit. Mit Baby dagegen schwierig, schwierig, schwierig. Beneidenswert, wenn die Großeltern vor Ort leben, denn sie bieten meist eine echte Entlastung. Ihnen das eigene Kind anzuvertrauen, fällt leicht und obendrein ist die Betreuung auch noch kostenlos. Wenn es diese Möglichkeit jedoch nicht gibt? Dann ist ein Babysitter eine Alternative, über die es sich lohnt, nachzudenken.
Nehmen Sie bewusst Auszeit vom Kind
Am Anfang fällt es vielen Eltern naturgemäß schwer, ihr Kind einer fremden Person anzuvertrauen. Da hilft es, sich in kleinen Schritten daran zu gewöhnen und den Babysitter zunächst nur für eine kurze Zeitspanne zu buchen. Sobald man merkt, dass es gut läuft, ist vielleicht endlich auch mal wieder ein gemeinsamer Paarabend möglich. Ein romantisches Abendessen, ein Kinobesuch oder auf einer Party bei Freunden abtanzen ist für die Partnerschaft Gold wert. Sich auch wieder als Paar und nicht nur als Eltern zu begreifen, stärkt die Beziehung und schenkt ihr neue Energie.
Babysitter ist nicht gleich Babysitter
Je nach Alter des Kindes und je nach Betreuungszeit können die Ansprüche an einen Babysitter ganz unterschiedlich sein. Suche ich jemand tagsüber für mehrere Stunden, in denen auch gefüttert, gewickelt und gespielt wird? Oder brauche ich nur jemand, der das Kind ins Bett bringt und für den „Notfall“ die kleine Schläferin oder den kleinen Schläfer bewacht? Je mehr Aufgaben der Babysitter übernehmen muss, desto erfahrener sollte er sein. Der Teenager aus der Nachbarschaft ist deshalb für eine mehrstündige Tagesbetreuung vielleicht eine günstige, jedoch nicht die ideale Lösung.
Klare Absprachen schaffen Vertrauen
Aber wie und wo finde ich einen guten Babysitter? Am besten Sie fragen erst mal andere Eltern. Mund zu Mund Propaganda ist immer noch eine der besten Empfehlungen. Auch ein Aushang im nächsten Kindergarten ist eine gute Idee. Sogenannte Nachbarschaftshilfen, die sich online organisieren, können ebenfalls zu Rate gezogen werden. Hat man jemand gefunden und Kopf und Bauch signalisieren grünes Licht, sind klare Regeln unumgänglich: Was darf das Kind, was nicht, was soll es essen, wann soll es ins Bett, darf es Fernseh schauen usw., das alles gilt es zu besprechen. Wichtig ist in jedem Fall auch eine gute zeitliche Planung und Absprache. Spontan einen Babysitter zu buchen ist schwierig. Besser für alle ist es, bereits ein paar Tage im Voraus die Betreuung zu organisieren. Dann kann sich nicht nur der Babysitter darauf einstellen, sondern auch Ihr Kind. Pünktlichkeit ist ein weiterer wichtiger Punkt – und zwar für beide Seiten. Weder sollten Sie auf den Babysitter warten müssen (und dadurch eventuell den Start des Kinofilms verpassen), noch dürfen Sie den Babysitter über die ausgemachte Zeit in Anspruch nehmen und erst um Mitternacht die Haustür aufschließen, wenn 23 Uhr als Rückkehr ausgemacht war. Hier ist gegenseitige Verlässlichkeit angesagt.
Eltern glücklich, Kind glücklich
Ein schlechtes Gewissen muss jedenfalls niemand haben, wenn er ab und zu sein Kind von einem Babysitter betreuen lässt. Denn nicht nur Sie profitieren mit einer Auszeit davon, sondern auch Ihr Kind, denn meist lieben Kinder ihre Babysitter nach kurzer Zeit heiß und innig. Endlich mal jemand, der andere Spiele mit ihnen spielt und der nicht nebenbei bügelt, kocht oder am Schreibtisch sitzt, sondern seine ganze Aufmerksamkeit dem Sprössling widmet. Sie sind also weder eine Rabenmutter noch ein Rabenvater, wenn Sie es sich ab und zu mal ohne Kind gut gehen lassen.